Samstag, 27. September 2008
Krankenhausodyssee
Fazit des Tages: Den Tag hätte man auch einfach auslassen können.

Der Tag begann wie ein typischer Samstag. Etwas länger schlafen, kuscheln mit dem Gatten, aufstehen und dann gemütlich frühstücken. Danach wollen wir einkaufen und nach Schildesche auf den Stiftsmarkt. Aber es kam alles anders als gedacht.

Dem Herrn Papa ging es seit Donnerstag Abend nicht gut. Er hörte auf dem linken Ohr nicht gut und ihm war schwindelig. Die Frau Mama wollte am Freitag mit ihren Freundinnen in einen Kurzurlaub fahren. Herr Papa spielte sein Leiden runter und behauptete, es ginge ihm schon viel besser. Am Freitag Abend wollte der Bruder mit ihm telefonieren, aber irgendetwas ging mit dem Telefon schief und so rief mich der Bruder an und ich sollte mal nach dem Rechten sehen, da wir nur fünf Minuten Autofahrt entfernt wohnen. Also machten wir uns auf den Weg. Dort angekommen reagierte der Herr Papa nicht auf unser klingeln. Rufen brachte auch nichts, denn er saß im Partykeller und schaute fern. Nach einer gefühlten Stunde öffnete er endlich die Tür. Ich kam zwar mit meinem Schlüssel ins Haus, aber der Herr Papa hatte vorsorglich auch noch die Windfangtür von innen abgeschlossen. Wir waren also kurz davor die Tür einzutreten. Aber gut, das brauchten wir dann doch nicht. Der Herr Papa versicherte uns, dass es ihm schon besser ging und wir uns keine Sorgen zu machen brauchten. Also fuhren wie wieder nach Hause.

Am Samstag Morgen rief dann also der Bruder an und meldete uns, dass es dem Herrn Papa wieder schlechter ginge. Leicht alamiert rief ich den Herrn Papa an und überredete ihn doch ins Krankenhaus zu fahren. Er wollte zwar nicht, aber er sah dann doch ein, dass es besser wäre. Also fuhren wir in das nächstgelegene Krankenhaus nach Schildesche. Dort schilderte ich die Symtome des Herrn Papa. Eindeutig Hörsturz, und da man keinen HNO Arzt zur Hand hatte, sollte wir ins städtische Krankenhaus fahren. Dort angekommen, mussten wir eine Stunde auf den HNO Arzt warten. Nach einigen Untersuchungen kam er zu keiner eindeutigen Diagnose und er wollte einen Neurologen hinzuziehen. Er vermutete einen leichten Schlaganfall. Da aber dort wiederum kein Neurologe im Haus war, schickte man uns nach Bethel ins Gilead 1. Auch dort mussten wir wieder endlos warten. Die Neurologin untersuchte dann den Herrn Papa äußerst gründlich und ließ noch EKG und CT machen. Alles ohne Befund. Doch der Schwindel, der den Herrn Papa nach hinten links zog, konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Also entschied sich die Neurologin den Herrn Papa doch stationär aufzunehmen. 24 Stunden muss er nun am Monitor hängen und nächste Woche folgen dann noch MRT, Nervenmessungen und und und. Der Herr Papa war sehr unglücklich darüber und mir zerriss es fast das Herz ihn dalassen zu müssen. Mein Daddy ist jetzt 70 Jahre alt und eigentlich noch fit wie ein Turnschuh, aber man macht sich halt so seine Gedanken. Das eine oder andere Mal war ich heute den Tränen nahe. Mein Daddy war immer mein Fels in der Brandung. Er war immer mein Held und starker Beschützer. Er hätte seine Kinder jederzeit mit seinem Leben beschützt und einen besseren Vater hätte ich mir nicht wünschen können. Nun bleibt die Sorge und die Hoffnung das alles wieder gut wird. Die Frau Mama kommt morgen wieder nach Hause und dann werden wir alles tun, damit der Herr Papa schnell wieder auf die Beine kommt.

Der Herr Papa ist auf jeden Fall sehr glücklich darüber, dass er an seinem Bett einen kleinen LCD Fernseher hat, denn den Boxkampf heute Abend wollte er um keinen Preis verpassen :-)
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