Kater Upate
Der Kater war nun den ganzen Tag in der Klinik. Untersuchen konnte man ihn nicht, denn er lässt es nicht zu. Er wehrt sich auf Teufel komm raus. Lediglich den Verband konnte man ihm wechseln und sagen, dass das Bein in Ordnung ist. Alles andere eben nicht. Für eine Narkose ist er zu schwach. Er fraß zwar fast eine ganze Dose Aufbaufutter in der Klinik. Hier zu Hause aber nicht. Gut, vielleicht ist er ja auch erstmal satt. Eine ganze Schüssel Sprühsahne hat er jedenfalls weggeschlabbert. Die Knubbel werden immer mehr. Nun habe ich am anderen Unterlied auch so ein Ding entdeckt. Der Tierarzt meint auch, dass es sich wohl dem Ende zuneigt, aber er noch so wach und neugierig ist und sich auch wehrt, dass es noch zu früh wäre ihn zu erlösen. Ich finde ja, dass er jetzt schon ein wenig leidet. Ich rede mir noch ein, dass es von der Hitze kommt und er vielleicht einen leichten Infekt hat und deswegen gestern gebrochen hat und nicht fressen konnte, aber wenn ich ährlich bin, dann ist das schon der Anfang vom Ende. Ich will es mir nur nicht eingestehen. Wenn ich ihn einschläfern lasse, dann ist das für mich so, als ob ich eine Mörderin wäre. Sammy begleitet mich schon seit 13 Jahren. Er war da als ich mit meinem Mann zusammen kam, er war da als wir zusammen zogen, als wir heirateten und beide Kinder bekamen. Er ist mit uns umgezogen ins eigene Heim, er hat mich getröstet wenn ich traurig war, er hat uns genervt, wenn er mitten in der Nacht raus wollte. Er brachte mir tote Vögel und Mäuse als Geschenk und auch mal lebende Mäuse zum spielen. Er kotzte unsere Teppiche voll und pinkelte des Mannes Bettdecke voll, als dieser bei mir einzog. Ich kann mich noch so gut daran erinnern, dass er sich nachts als er noch ein Baby war auf meinem Hals legte und so laut schnurrte, dass man nicht schlafen konnte.

Und jetzt soll ich entscheiden, dass sein Leben nicht mehr lebenswert ist. Woher will ich das denn wissen? Ich bin todtraurig und möchte, dass er wieder gesund wird und noch mindestens 3 schöne Jahre hat. Eben ist er zumindest alleine in die Küche gehumpelt und hat Milch getrunken und Sprühsahne geschlabbert. Vielleicht geht es ihm ja doch bald besser. Ich hoffe es so sehr.
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bienieengel, Donnerstag, 16. August 2012, 23:41
Ich drücke aus der Ferne mal die Daumen !

elfentanz, Freitag, 17. August 2012, 01:13
Ich musste meine beiden Katzen einschläfern lassen und ganz ehrlich - meine erste Katze hat ziemlich lange gelitten, weil weder sie noch wir loslassen wollten. Sie werden fühlen, wenn es wirklich soweit ein sollte. Vielleicht rappelt er sich wieder auf.
Schließlich haben Katzen sieben Leben, nicht wahr? Ich fühle mit Ihnen! Meine Haarmonster waren mir auch sehr ans Herz gewachsen.

kelef, Freitag, 17. August 2012, 01:42
frau elfentanz hat recht. er wird es ihnen sagen, wenn sie ihn zur regenbogenbrücke begleiten sollen. sie müssen ihn nur genau beobachten, dann sehen sie es.

und dann müssen sie ihn auf seinem letzten weg begleiten, soviel respekt muss sein, und das erwartet er auch von ihnen. aber er soll nicht dableiben müssen weil sie ihn nicht loslassen wollen. tiere fühlen das. und er soll sich nicht quälen.

aber katzen haben wirklich eine erstaunliche regenerationskraft. beobachten sie ihn, und hören sie ihm zu.

es ist nicht einfach. ich weiss: http://gastgeberin.blogger.de/stories/1702993

und denken sie immer daran: die gehen nur, damit eine andere arme seele einen guten platz bekommt.

wir halten ihnen die daumen, ganz fest.

frauaehrenwort, Freitag, 17. August 2012, 01:49
Wir warten ab. Im moment schlabbert er wenigstens sahne und will kuscheln. Ich habe trotzdem Angst.

kelef, Freitag, 17. August 2012, 02:01
ja. angst ist immer dabei. ich weiss.

wuhei, Freitag, 17. August 2012, 10:03
Guten Morgen,
vielleicht hilft es Ihrer Entscheidung, wenn sie wissen, daß Tiere innere Schmerzen nicht oder nur wenig zeigen. Alleine das Verhalten Ihres Katers zeigt, daß er völlig erschöpft und am Ende ist. Daß er kuschelt und noch ein Bißchen schlabbert, zeigt nur, daß er seinen guten Willen zeigen möchte.
Wir haben die Gnade, unseren Tieren das entsetzliche Leiden ersparen dürfen, das auf die meisten Menschen wartet, solange der selbstgewählte Freitod verfemt und unter Strafe steht.

Lassen Sie ihn frei!

frauaehrenwort, Freitag, 17. August 2012, 12:59
Ich fürchte Sie haben Recht und wir müssen eine Entscheidung treffen. Wir werden noch heute und Morgen gucken wie er sich verhält und am Sonntag fahren wir dann zum Tierarzt.