Es fällt mir immer mehr auf. Die zweite Schwangerschaft ist halt die zweite Schwangerschaft. Ich nehme unser zweites Baby tagsüber kaum wahr. (Es sei denn es tritt mal richtig kräftig zu) Entweder bin ich so mit Emi beschäftigt oder ich muss arbeiten. Es bleibt kaum Zeit an das Baby zu denken. Beim Kügelchen war das ganz anders. Ich war gerne schwanger und freute mich über jeden Gedanken an das Kind und ich dachte oft an das werdende Leben in mir. Wenn ich jetzt abends wieder an meinen wachsenden Bauch denke, dann bin ich teilweise total erschreckt. Ich fühle mich überrumpelt, ich weiß nicht wie ich das sonst beschreiben soll. Ich habe Angst, dass ich mich nicht genug auf das Baby vorbereiten kann, mich an den Gedanken eine zweifache Mutter zu werden gewöhnen kann. Bei Emi konnte ich mich lange und intensiv darauf vorbereiten, dass fehlt mir jetzt total. Ich habe irgendwie Angst, dass das zweite Baby hier untergeht, was natürlich völliger Schwachsinn ist, aber ich komme zu nichts.

Wir haben noch nicht einmal die Klinik ausgesucht. Ich schaffe es einfach nicht in der alternativ Klinik anzurufen und nach dem Informationsabend zu fragen. Wir kommen mit dem Spielzimmer nicht voran und mir geht es abends teilweise richtig schlecht. Bauchschmerzen, harter Bauch oder einfach nur schlapp und müde. Die Zeit läuft mir davon und so manches Mal verfalle ich in regelrechte Panik. Wie soll ich das alles noch schaffen? Meine ToDoListe ist lang und nicht ein einziger Punkt ist abgearbeitet. Wir haben es noch nicht einmal geschafft eine Spieluhr für das Zwuckelmädchen zu kaufen. Sie soll ja eine eigene haben, da Emi keine abgibt. Es ist zum verrückt werden.

Ich weiß ja im Grunde, dass sich alles fügen wird, aber im Moment macht mich das alles einfach nur nervös.

- Die Liste sieht übrigens wie folgt aus:
- Gardinen waschen
- Keller/Büro ausmisten
- Schränke aus dem Spielzimmer in den Keller bringen
- Steuererklärung machen
- Riesterbescheinigungen anfordern
- Spielzimmer neu tapezieren
- Möbel für das Spielzimmer aussuchen und bestellen
- Dachdecker wegen einer Dachgaube anrufen
- Garten winterfest machen
- Neues Auto aussuchen/kaufen
- Babysachen sortieren/waschen (geht erst wenn die neuen Möbel da sind)
- Ungeeignete Babysachen verkaufen (Skianzug für ein Märzbaby ist ja auch quatsch)
- Kinderwagen waschen
- Winterreifen aufziehen/Auspuff reparieren lassen
- Altes Spielzeug auf dem Dachboden bei meinen Eltern sichten
- Spieluhr kaufen
- Klinik aussuchen

Und dabei habe ich bestimmt noch einige Dinge vergessen. Ich werde diese Liste dieses Jahr bestimmt nicht mehr abarbeiten, aber ich müsste es. Einige Dinge sind ja unumgänglich. Am liebsten hätte ich gerne noch ein unschwangeres Ich, welches mit Energie und Elan die Liste abarbeitet.

Na ja, das sind wahrscheinlich auch nur die Panikattacken einer hormongebeutelten Schwangeren.