Vor einigen Jahren nahm meine Firma an einer Messe teil. Den Stand teilten wir uns mit einem Partnerunternehmen und so konnte man mal einige Mitarbeiter näher kennenlernen. Nach der Messe ging man zusammen auf Standpartys und hatte viel Spaß. Der eine Mitarbeiter, er hieß Andreas N., des Partnerunternehmens baggerte auch ziemlich offensichtlich an mir herum. Alle Kollegen machten sich schon darüber lustig, aber ich hatte mit dem Typen Spaß. Mehr als eine nette Freundschaft hatte ich aber eigentlich nicht im Sinn und ließ ihn das nach einiger Zeit auch wissen. Der arme Kerl sollte sich ja nicht umsonst Hoffnungen machen.

Wir trafen uns eine ganze Weile und irgendwann verloren wir uns aus den Augen. Na ja, ich zog mich wohl eher zurück, da der Kerl immer anhänglicher wurde. Irgendwann war ich mit meiner Mutter bei einer Bekannten im Nachbardorf zum Putzen der frisch renovierten Wohnung. Als wir dann da so über die Straße gingen, natürlich in unserem Putzdress, fuhr der Typ in einer 30er Zone an uns vorbei. Da ich ihn erkannt, grüßte ich ihn auch. Als wir dann am späten Abend wieder zum Auto gingen, ich hatte an dem Tag den Wagen meines Vaters, klemmt eine Visitenkarte hinter dem Scheibenwischer. Der Text lautete wie folgt: " Hallo schöne Unbekannte! Ich habe dich vorhin beim Überqueren der Straße gesehen und möchte dich unbedingt kennenlernen. Ruf mich doch mal an! Andreas N." Ich ersten Moment dachte ich der will mich verarschen, aber meine Mutter schaute mich an und meinte nur " Na ja, Du hast echt schmuddelige Klamotten an, bist ungeschminkt und hast die Haare hochgesteckt. Der wird Dich wohl wirklich nicht erkannt haben." Vor Lachen haben wir uns dann nicht mehr eingekriegt. Meine Mutter fing immer wieder an zu gackern und ich hatte echte Probleme Auto zu fahren. Andauernd musste ich mir die Tränen aus den Augen wischen.

Zu Hause habe ich mir dann den Spaß erlaubt vom Handy meiner Mutter eine SMS an Andreas zu schicken. Das Spielchen trieb ich mehrere Tage. Irgendwann rief er dann an und ich gab mich zu erkennen. Andreas war super sauer. Er hatte sich auf den ersten Blick in die Putzfrau verliebt und ich hätte ihn ja nur verascht. Och, das tat mir dann ja auch irgendwie leid. Das glaubte er mir aber nicht, weil ich nicht aufhören konnte zu Lachen. War aber auch zu köstlich.