Der geneigte Leser habe ja vielleicht schon mitbekommen, dass diese Schwangerschaft völlig anders verläuft als die erste mit dem Kügelchen. Diese ist irgendwie intensiver und schwerer. Auch hatte ich beim Kügelchen nie Senkwehen oder sowas. Ich war bis zur Einleitung völlig wehenfrei. Ich hatte angeblich vorher schon welche, aber ich spürte diese nicht.

Jetzt mit der Zwuckelina ist es ganz anders. Seit zwei/drei Wochen habe ich Senkwehen, die zunehmend heftiger werden und wann kommen die Dinger? Genau, immer unpassend. Im Supermarkt an der Kasse, im Auto auf einer Hubbelstrecke, auf dem Klo usw. Habt ihr schon mal versucht zu pinkeln während man eine Senkwehe hat? Nein? Ich sage Euch, DAS ist nicht lustig. Ich spüre quasi wie sich dieses Kind in das Becken schraubt und in Startposition geht und das finde ich richtig toll. Das macht mir Mut auf eine vielleicht doch natürliche Geburt. Und ja ich bin einer dieser Bekloppten, die unbedingt das Kind aus eigener Kraft auf diese Welt pressen möchte. Kaiserschnitt hatte ich schon, fand ich auch nicht so dolle.

Vorhin beim Bügeln konnte ich so richtig schön meinen Gedanken nachhängen und ich malte mir aus, wie es sein wird, wenn ich das Baby endlich im Arm halte. So vorher mit Blasensprung, Schleimpfopfabgang, stärker werdenden Wehen, so dass man sich langsam darauf vorbereiten kann und dann ein kleines süßes schreiendes Baby im Arm. Ich bin so gespannt wie die Kleine aussehen wird. Ob sie mir ähnlich sein wird? Das Kügelchen ist ja ganz der Papa. Meine Mutter meinte heute, dass die Zwuckelina auf dem einen Ultraschallfoto das gleiche Profil hätte wie ich. Nun gut, ich müsste für so eine Feststellung verdammt viel Phantasie aufbringen, aber es würde mich wahnsinnig freuen, wenn sie mir ähnlich sehen würde, aber eigentlich ist das ja auch egal. Hauptsache gesund ;-)

Ich mag echt Hunde und hätte auch immer gerne selber einen gehabt, aber wir kamen halt irgendwie auf Umwegen zu einer Katze. Unser Sammy ist ja jetzt irgendwie seit der Geburt des Kügelchens eine coole Sau. Hasste er vorher Kinder, so lässt er sich mittlerweile vom Kügelchen streicheln. Er erträgt auch stoisch ihr Gekreische und Geschrei und ihre trampelnden Tanzversuche. Heute machten das Kügelchen und ich einen kleinen Gang durch die Nachbarschaft. Das Wetter war herrlich und das Kügelchen mümmelte unterwegs an ihrem Sossong (Croissant) Der Kater, die coole Sau, kam einfach mit. Er lief wie ein kleines Hündchen einfach mit. Nach ein paar Minuten tauchten zwei ältere Frauen mit einem Hund (Westi) hinter uns auf. Der Hund wurde an einer laaaangen Leine geführt und ich bin ja bei Hunden immer vorsichtig, wenn das Kügelchen dabei ist. Man weiß ja nie. Sammy sah den Hund natürlich auch schon von weitem und hüpfte in den nächsten Garten und brachte sich hinter dem Zaun in Sicherheit. Das Kügelchen und ich bleiben stehen und wollten warten, dass die beiden mit dem Hund vorbeigingen und wir dann unsere Spaziergang ebenfalls fortsetzen könnten. Doch die beiden selten dämlichen Tanten blieben natürlich am Zaun bei Sammy stehen und freuten sich wie blöd, dass der Hund sich aufregte und richtig böse anfing zu knurren. Das alles immer noch an der langen Leine. Emi guckte schon ein wenig komisch und ich stellte mich vor sie und bat die beiden Tanten zügig weiter zu gehen, da meine Tochter langsam Angst bekäme und man solle doch bitte dabei die Leine kürzer nehmen. Anstatt einer Antwort gingen die beiden einfach weiter und ich hört nur noch "Wie unverschämt, was hatte die denn?"

Was ich hatte? Ganz einfach. Das war ein fremder Hund, der sich gerade von der Katze sehr provoziert fühlte, an der langen Leine war und wenn er sich auf die Hinterbeine stellt genau ins Gesichtshöhe meines Kindes ist und wer weiß schon, was ein gefrusteter und mit Jagdtrieb ausgestatteter Hund macht, wenn er ein Kleinkind vor sich hat und gerade furchtbar sauer ist. Am liebsten wäre ich hinter den beiden Tanten hergelaufen und hätte denen einen runter gehauen.

Versteht mich nicht falsch. Ich mag Tiere, aber wenn ich sehe, dass meine Tochter sich ängstigt oder ich die Situation nicht mehr einschätzen kann, und ich finde so einen "kleinen" Hund knurrend und Zähne fletschend ebenfalls angsteinflößend, dann verstehe ich keinen Spaß mehr. Und die beiden Damen waren jenseits der 50, da kann man doch ein wenig Hirn erwarten, oder?

Da der Termin bei der Gyn am Montag abgesagt werden musste, war ich ganz froh, dass die Hebamme heute kam. Wir plauderten über dies und jenes und sie fragte mich dann, ob sich etwas verändert hätte. Ich sagte ihr, dass ich das Gefühl hätte, dass der Bauch extrem abgesunken sei und dass ich vermehrt Wehentätigkeit meine zu spüren. Sie bat mich die Wehen zu beschreiben und war dann auch der Meinung, dass ich sehr oft und starke Senkwehen (alle fünf Stunden gehts los) habe, denn der Bauch sei tatsächlich schon sehr tief. Daraufhin tastete sie mich bzw. den Bauch ab und stellte fest, dass der Kopf des Baby wirklich schon im Becken sitzt. Zwar noch ganz oben im Becken, so dass sich der Kopf noch bewegen lässt, aber halt nicht mehr viel. Der Rücken liegt immer noch links, also hat sie ihre Position nicht mehr verändert. Die Bewegungen sind jetzt auch nicht mehr so dolle, was daraufhin weist, dass der Platz jetzt doch schon sehr begrenzt ist. Fruchtwasser ist auch noch genug da, mein Blutdruck ist mit 110 zu 75 super und auch die Herztöne waren spitze. Die Plazenta rauscht fröhlich vor sich hin und sie meint es wird kein kleines Kind, so an die 52 cm wird sie bei der Geburt haben (fand ich jetzt normal groß, denn alle in unserer Familie lagen bei 52/53 cm), aber die sei jetzt kein aussergewöhnlich schweres Kind (die Gyn meint ja was anderes, so langsam glaube ich, dass sie echt nicht gut messen kann) Sie meint, dass sie mit max. 3500 Gramm kommt und wohl auch recht pünktlich, da die Zwuckelina sich schon richtig auf die Geburt vorbereitet. Das macht Mut, denn wer hier schon länger liest weiss, das die Geburt des Kügelchens eine Katastrophe war. Ich trinke schon fleißig Himbeerblättertee und Morgen besorge ich mir noch Frauenmanteltee. Laut Hebamme soll das auch noch helfen. Beim nächsten Termin kurz vor der Geburt soll ich dann noch Akkupressurtapes bekommen, die den Geburtsvorgang auch noch mal erleichtern sollen. Immer mal her damit, was nicht schadet, kann ja nur helfen.

Nur das Gefühl beim Aufstehen von einem Stuhl, dass das Kind da jetzt rausfällt, das mag ich gar nicht :-)

Heute habe ich es endlich geschafft den Klinikkoffer für mich und den Koffer für Kügelchens Aufenthalt bei der Oma zu packen. Das beruhigt mich schon sehr, denn irgendwie scheint sich das Kind in Richtung Becken zu drehen, denn ich habe jetzt öfters das Gefühl, dass das Baby da bald einfach so rausfällt. Auch ist der Bauch deutlich abgesunken, so dass ich beim sitzen das Gefühl habe, dem Baby den Kopf einzuquetschen *grusel*

Über ein paar Tage eher wäre ich ja auch nicht böse, aber bitte erst, wenn ich wieder gesund bin. Ansonsten bleiben immer noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, die ich im Moment auf Grund meiner Gesundheit *röchel* nicht erledigen kann. Alles was geht mache ich schon übers Telefon, aber alles geht ja auch nicht. Also hoffen wir mal, dass ich nächste Woche wieder fit bin und dann den Rest in aller Ruhe machen kann.

Es sind also nur noch 24 Tage oder drei Wochen und ein Tag. Das macht mich langsam doch nervös :-)